24 Okt
Kader Herren 1 23/24
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03 Jun
Herren 1
Meisterfeier der HSG Nienburg: Die Meerbachspatzen mutieren zu Nachteulen
Es gibt Abende und Tage im Leben eines Sportlers, die sollten am besten nie enden. Nach diesem Motto feierten die Handballer der HSG Nienburg am Mittwoch und bis in den frühen Donnerstag ihre Oberliga-Meisterschaft nach dem 31:24-Erfolg gegen den TuS Rotenburg – die „Meerbachspatzen“ mutierten regelrecht zu Nachteulen. Der Frage: „Wann endete die Party und hört sie bis zum Mallorca-Trip Mitte Juni überhaupt noch auf?“, ging DIE HARKE am Tag danach auf den Grund.
HSG-Trainer Carsten Thomas konnte seine Emotionen in der Stunde des bisher größten Triumphs seiner Trainerlaufbahn nicht mehr bändigen. Als er am Mittwochabend das Mikro von Hallensprecher Reiner Hillebrandt übernahm, versagte ihm schon nach wenigen Sekunden die Stimme, Teamleader Malte Grabisch sprang seinem langjährigen Coach sofort zur Seite.
Am Tag danach klang Thomas im HARKE-Gespräch wieder etwas gefasster, aber nicht minder stolz und emotional: „Das war schon ein ganz besonderer Tag – nicht nur für mich, sondern auch für meine Jungs. So etwas erlebt man eigentlich nur einmal in seinem Sportlerleben. Sie sollten das richtig auskosten und feiern, was das Zeug hält.“
Der Erfolg ist für den Coach, der zwar seit vier Jahren bei der HSG-Erstvertretung im Amt ist, aber coronabedingt erst zwei Saisons zu Ende bringen durfte, eigentlich undenkbar gewesen: „Wir sind völlig unbedarft an die Oberliga-Nordsee herangegangen, hatten mit Platz fünf oder vier geliebäugelt. Es war für uns überhaupt nicht einschätzbar, auf welche Kaliber wir dort treffen.“
Den Startschuss für den weiteren und starken Saisonverlauf macht Thomas schon am ersten Spieltag der unbekannten Staffel in Haren fest. „Wir wussten nicht richtig, was uns erwartet. Ohne Haftwachs haben wir dort lange mit drei Toren hinten gelegen, uns dann aber herangekämpft und am Ende 33:31 gewonnen. Da haben die Jungs gemerkt: Hey, in der Staffel geht was und als Team können wir richtig was erreichen.“
Es folgten drei weitere Siege gegen Schwanewede (40:28), Elsfleth (31:30) und gegen Achim (31:24). Doch dann wurde der Höhenflug der „Meerbachspatzen“ jäh gestoppt: Beim späteren Titelkonkurrenten von der SG VTB/Altjührden setzte es eine 26:28-Niederlage und beim HC Bremen wurden den Rot-Schwarzen die Flügel beim 25:32 richtig gestutzt. „Klar waren die Coronaunterbrechungen in dieser Phase nicht einfach, aber wir haben dann relativ schnell wieder zu uns gefunden.“
Es folgten sechs weitere, teils souveräne Erfolge, bis sich am 26. Februar mit dem TvdH Oldenburg ein weiterer Meisteraspirant an der Weser vorstellte. „Das 26:27 war sehr ärgerlich und zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt, doch die Jungs haben sich auch davon und dem anschließenden 27:27 gegen HC Bremen nicht aus der Bahn werfen lassen.“
Elsfleth wurde am 23. März mit 35:25 aus dem „Spatzennest“ geworfen und auch mit den Hunte-Aue Löwen wischten Marin Wrede & Co. den Boden in der Meerbachhalle beim lockeren 31:22 nur eben schnell einmal feucht durch. Spätestens Ende April, nach dem 28:27-Heimsieg gegen Altjührden, musste sich Thomas die ersten Fragen nach dem 3. Liga-Aufstieg gefallen lassen.„Für mich war die Meisterschaft eigentlich bis kurz vor Ende der Saison undenkbar, zumal die zweite knappe Pleite gegen Oldenburg (27:28, die Red.) wieder zum maximal ungünstigsten Zeitpunkt kam. Meine Jungs sind aber so ein eingeschworener Haufen, die wollten das Ding unbedingt ziehen und sie haben es gezogen. Am Ende haben wir alle dran geglaubt und wollten es unbedingt.“
Rotenburg diente dann am Mittwochabend nur noch als Sparringspartner, denn die Sache war zur Halbzeit schon gelaufen. Thomas: „Im Prinzip war das Spiel zur Pause entschieden und es war dann wirklich mal ganz angenehm, die letzten 30 Minuten der Saison ohne einen 180er Puls zu erleben. Die Anspannung vor der Partie war groß genug, so etwas kann man nicht dauerhaft durchmachen. Dass wir jetzt Oberliga-Meister sind und Drittligist, das ist einfach unfassbar. “
Zurück zur Meisterparty: Unfassbar waren nicht nur die Nehmerqualitäten vom Team um Topshooter Steve Kählke (157 Tore) auf der Platte, sondern auch die Feierqualitäten, die nach den Sekt- und Bierduschen in den Katakomben der Meerbachhalle, in der HSG-Stammbar „Baba´s“ bis zum Morgengrauen gingen und vorerst ihren Höhepunkt erreichten. Einige Teammitglieder sollen noch am Frühstückstisch mit einem Bier in der Hand abgelichtet worden sein und zeitgleich die Frage gestellt haben: „Wo feiern wir heute?“.Der Partymarathon soll und wird jedenfalls wohl erst auf der Mannschaftsfahrt ab dem 15. Juni enden. Es geht zur kulturellen Fortbildung nach Mallorca und auch Thomas muss nun mit an den Ballermann. „Ich habe leichtsinnigerweise ein paar Spieltage vor Saisonende versprochen, bei einer eventuellen Meisterschaft nachzureisen. Daran muss ich mich jetzt natürlich auch halten und werde am 16. Juni in den Flieger steigen. Mal gucken, was mich für ein Kulturschock erwartet.“
(Text und Foto: Die Harke (H. Nußbaum))
08 Sep
Ab sofort alle Neuigkeiten, Informationen, Tickets usw. der 1. Herren der HSG Nienburg unter www.meerbachspatzen.de!
02 Sep
Stets gelassen, immer für einen lockeren Spruch zu haben und absolut Handball-verrückt: Carsten Thomas!
27 Aug
Emotional, wissbegierig, motivierend; diese Attribute treffen alle auf den jungen Paul Hildebrandt zu. Der 22-jährige Spielmacher der HSG Nienburg ist ein waschechter Allrounder.