



"Die Harke" Meinung: HSG-Saisonauftakt mit zwei Gesichtern
29 Sep
"Die Harke" Meinung: HSG-Saisonauftakt mit zwei Gesichtern
Während die Oberliga-Herren vor freien Plätzen zaubern, bleibt beim Saisonauftakt der Landesliga-Frauen ein trauriger Beigeschmack
Die Meerbachhalle war beim ersten Heimspiel der HSG Nienburg in der Handball-Oberliga am Samstagabend nicht gänzlich ausverkauft – wer gewollt hätte, der hätte an der Abendkasse noch hineingedurft. Wo waren die ganzen Zuschauer, die sich nach der langen Coronazeit wieder auf Livesport gefreut haben? Keine Ahnung, aber sie haben definitiv etwas verpasst.
Tolle Leistung der Meerbachspatzen
Natürlich lade ich Sie herzlich ein, den HARKE-Spielbericht zu lesen, aber offensivfreudigen Handball ohne Scheuklappen hautnah zu erleben, das kann man mit den blumigsten Wörtern und Sätzen nicht gleichsetzen. Das Team von HSG-Trainer Carsten Thomas stellte fulminant unter Beweis, dass es die spielfreie Zeit genutzt hat, um sich weiterzuentwickeln, und an der eigenen Fitness zu arbeiten – können die „Meerbachspatzen“ diese Leistung kontinuierlich abrufen, darf sich die Konkurrenz der Nordsee-Staffel warm anziehen.
Eigene Laufbahn wohl wichtiger
Nahezu zeitgleich spielten in der Liebenauer St. Laurentius-Halle die HSG-Frauen in der Landesliga gegen den MTV Großenheidorn (22:25). Es war die Partie eins nach dem großen Umbruch; etliche Spielerinnen hatten im Sommer den Verein verlassen, das Oberliga-Aufstiegsteam zerbrach, und die Coaches schmissen enttäuscht hin. Vom stolzen 14er-Kader verblieben vier Mädels, die fortan in der ehemaligen Zweitvertretung auflaufen, die nun zur neuen Ersten mutierte. Für die Landesliga hatte sich das Team von Trainer Ralf Grabisch ohnehin sportlich qualifiziert, ein trauriger Beigeschmack bleibt dennoch. Schließlich wurde an vielen Stellen über etliche Jahre hinweg fleißig gewerkelt, um eines Tages mit einer Nienburger Frauenmannschaft in die Oberliga zu kommen. Dieses enorme Engagement war einigen Handballerinnen offenbar nicht so wichtig wie die eigene Laufbahn. Schade! Sie hatten das Zeug, hier an der Weser über Jahre hinweg etwas aufzubauen.
(Text: Die Harke (P. Keßler))
