24 Okt
Kader Herren 1 23/24
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26 Jun
Herren 1
Das Ass im Ärmel der HSG
Als er vor zehn Jahren nach Deutschland kam, verstand er noch so gut wie kein Wort Deutsch. Erst nach etlichen Unterrichtsstunden und viel eigenem Fleiß „konnte ich nach zwei Jahren einige Sätze zusammenbekommen“, erinnert sich Kristaps Ence mit einem Schmunzeln. Der Linksaußen des Handball-Oberliga-Meisters wechselte 2012 aus seinem Heimatland Lettland an die Weser und war viele Jahre lange die klare Nummer eins auf seiner Position. Nun, mit 34 Jahren, werden seine Einsatzzeiten weniger – auf eigenen Wunsch.
Aufgewachsen ist Ence im kleinen Dorf Vitini, nicht allzuweit von der Hauptstadt Riga entfernt. „Eigentlich wollte ich Basketballer werden“, lacht Ence, als er an seine Kindheit denkt, „aber dafür war ich viel zu klein.“ Er probierte sich im Fußball und landete erst im Alter von 13 Jahren schließlich beim Handball. Dass er definitiv kein Schlechter ist, zeigt allein die Tatsache, dass Ence fast 40 Länderspiele für sein Heimatland in bestritt. Vor zehn Jahren reiste der damalige HSG-Trainer Claas Wittenberg extra nach Lettland zu Ences Eltern, um mit ihnen über die Zukunft ihres Sohns zu sprechen.
Im Rahmen des Erasmus-Programms absolvierte er ein Praxissemester und knüpfte Kontakte zu mehreren Firmen. Das zahlte sich aus: In der Heimat schloss er sein Studium zum Diplom-Vermessungsingenieur erfolgreich ab und fand eine Festanstellung. Heute arbeitet er im Bereich des Brunnenbaus bei der Firma Wöltjen in Nienburg. Zweimal nahm er seine Mannschaft auch schon mit ans Baltikum, um dort gemeinsam die Sommervorbereitung durchzuziehen.
Mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern wohnt er aktuell in Nienburg, in die Heimat nach Lettland reist er derzeit rund alle drei Monate. Weil ihm jedoch die Arbeit und die Familie vorgehen, ist der Handball im Laufe der vergangenen zwei Jahre in den Hintergrund gerückt. „Besonders abends ist halt Happy-Hour, da gibt es Essen, da werden die Kinder gebadet, da geht es ins Bett – das hat bei mir höchste Priorität“, erklärt Ence.
Daher trat der flinke Linksaußen, den HSG-Trainer Carsten Thomas im Übrigen als einen der schnellsten Nienburger Handballer einschätzt, im Teamgefüge freiwillig nach hinten. „Er lässt, ohne zu murren, die jungen Spieler vor, ist aber sofort zur Stelle, wenn Not am Mann ist“, berichtet Thomas. „Kristaps habe ich noch nie meckern oder schimpfen gehört, er ist zwar meist sehr ruhig, aber extrem zuverlässig, und einen lustigen, trockenen Humor hat er obendrein.“
Somit durften sich auf der linken Nienburger Außenbahn in erster Linie die jungen Wilden austoben: Alessandro Aiello und Johannes Hain. Fiel einer der beiden aus, stand Ence stets Gewehr bei Fuß und half aus. So soll es auch in der kommenden Drittliga-Saison weiterlaufen. „Ich halte mich weiterhin fit, gehe viel laufen und mache Fitnesstraining“, verrät Ence. „Kristaps hat so viel Qualität und Erfahrung, dass es nicht so dramatisch ist, wenn er nicht so häufig beim Mannschaftstraining ist“, meint Coach Thomas, „er ist einer der athletischsten Jungs unseres Teams.“ Thomas schildert, wie Ence beim Meisterschaftsgrillen bei ihm daheim am Sonnabend nach dem letzten Saisonspiel lockere 15 Klimmzüge hinlegte, ohne dabei aus der Puste zu kommen.
„Ich bin jetzt 34, das Risiko für Verletzungen steigt, und ab und an zwickt schon mal die Schulter“, berichtet Ence. Ans Aufhören denke er aber noch auf keinen Fall, wollte auch trotz des Stand-by-Status noch nicht offiziell verabschiedet werden. Thomas freut’s, denn Ence dürfte weiterhin sein größtes Ass im Ärmel sein.
08 Sep
Ab sofort alle Neuigkeiten, Informationen, Tickets usw. der 1. Herren der HSG Nienburg unter www.meerbachspatzen.de!
02 Sep
Stets gelassen, immer für einen lockeren Spruch zu haben und absolut Handball-verrückt: Carsten Thomas!
27 Aug
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